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Heimarbeit: Geld verdienen von zuhause

von | 12. Feb 22

Für viele ist es der absolute Arbeits-Traum: Zu Hause arbeiten, in den eigenen vier Wänden bleiben und trotzdem Geld verdienen. Gerade in Zeiten, in denen immer wieder die sogenannte Work-Life-Balance diskutiert wird und für so manchen das Non-Plus-Ultra darstellt, scheint eine im Home Office ausgeführte Tätigkeit ein guter Schritt in die richtige Richtung.

Oftmals sind es auch ganz praktische Gründe, aus denen man sich für die Arbeit von zu Hause aus entscheidet, Kinder zum Beispiel, die schließlich auch betreut werden wollen. Dabei gibt es sowohl Menschen, die die Heimarbeit als Vollzeitjob machen, viele sehen sie auch als lukrative Nebentätigkeit. Diese auszuführen ist allerdings nicht ganz einfach. Hat man nämlich schon eine feste Anstellung, muss man sich den Nebenjob genehmigen lassen, selbst, wenn es sich ums Home Office handelt. Wenn der Chef schließlich nicht sein OK gibt, dann ist er eben aus, der Traum von der Heimarbeit als Nebenjob. Andernfalls kann man sogar gekündigt werden, sollte man sich dem Nein des Chefs widersetzen.

Allen, die keine feste Anstellung haben, stehen die Türen offen, zu Hause in Voll- oder Teilzeit zu arbeiten. Wichtig ist hierbei allerdings, dass man seinen Haupt- oder Nebenjob dem Finanzamt meldet und zudem ein eigenes Gewerbe, eine Freiberuflichkeit oder ein Unternehmen samt gültiger Rechtsform anmelden. Zudem solltest du vorher abklären, wie du dich im Rahmen deiner Selbstständigkeit versichern musst, und das kann unter Umständen teuer werden. Eine private Krankenversicherung kann nämlich ganz schön ins Geld gehen, und auch die gesetzliche Versicherung kostet ohne einen Arbeitgeberanteil wesentlich mehr.

Die größte Herausforderung wird allerdings für viele ein eigentlich ganz simpler Punkt sein: die Motivation. Das eigene Zuhause verleitet unter Umständen schnell mal dazu, sich ablenken zu lassen, irgendeiner anderen Tätigkeit nachzugehen und die Arbeit eher hinten an zu stellen. Die mit einem Heimjob einhergehende freie Zeiteinteilung ist Fluch und Segen zugleich. Das heißt nicht, dass man es nicht schaffen kann häusliche Pflichten, Freizeit und Arbeit in den eigenen vier Wänden miteinander zu vereinen, nur kann das eben nicht jeder. Du kennst dich letztendlich am besten – wenn du weißt, dass du Probleme damit hast, diszipliniert einer Sache nachzugehen, ohne dich ablenken zu lassen, dann solltest du vielleicht lieber auf eine Heimtätigkeit verzichten.

In einigen Jobs hat man auch die Möglichkeit, seine Arbeit für die Festanstellung im Home Office zu erledigen, allerdings sind diese Jobs rar gesät. Möchte man demnach nur von zu Hause aus arbeiten, bleibt für viele nur der Schritt in die Selbstständigkeit. Doch was ist nun besser? Festanstellung oder Selbstständigkeit? Zum Einen ist das sicherlich eine Typfrage, zum Anderen gibt es Vor- und Nachteile eines Heimjobs, die auf der Hand liegen:

Vorteile

du suchst dir aus, wann, wo und wie du arbeitest
du bestimmst selbst, mit wem oder für wen du arbeitest
du bist flexibler, da du dir deine Arbeitszeit freier einteilen kannst
du kannst dein Privatleben oftmals besser mit deinem Berufsleben vereinbaren

Nachteile
du bist nicht über einen Arbeitgeber abgesichert – Krankenversicherung etc. bleiben an dir hängen
du musst damit rechnen, dass du auch auftragstechnisch flexibler agieren muss und nicht die Sicherheit eines vorgesetzten Arbeitsplanes hast
dein Urlaub ist ab sofort unbezahlt
wenn du krank wirst, können dir Aufträge durch die Lappen gehen
du musst dich auch um verwaltungstechnische Dinge kümmern, die sonst eine extra Abteilung gemacht hätte

Viele Heimarbeiten, die über Stellenanzeigen angepriesen werden, sind kaum lukrativ, denn es handelt sich in der Regel um 450-Euro-Jobs. Willst du mehr verdienen, wirst du kaum ums Internet herumkommen, denn die meisten Home-Office-Jobs sind tatsächlich mit einer Online-Tätigkeit verknüpft. Oder du machst dich eben komplett selbstständig, und das in dem Bereich, der dir am meisten Freude macht. Dann fällt es auch leichter, sich zu Hause auf die Arbeit zu konzentrieren, da diese mit deinen eigenen Interessen und deiner Leidenschaft konform ist.

Werde Texter

Eine beliebte Heimarbeit, die online ausgeführt wird, ist die des Texters. Plattformen wie z.B. Google brauchen immer wieder neuen Input, der exakt auf eine bestimmte Zielgruppe zugeschnitten sein sollte. Wer eine „flotte Schreibe“ und ein wenig Kreativität besitzt, der ist mit einem solchen Job goldrichtig beraten. Schreiben kannst du nämlich von überall dort, wo du deinen Rechner und einen Internetanschluss hast – also praktisch auch aus einer Hängematte in der Karibik, sofern in der Nähe ein gutes W-Lan zu bekommen ist. Zudem ist diese Tätigkeit nahezu krisensicher, denn neuen Input brauchen die Anbieter dauerhaft. Empfehlenswert sind in diesem Zusammenhang Seiten wie Content.de, auf der man verschiedene Aufträge von Unternehmen einsehen und annehmen kann. Zwar wollen die meisten Kunden einen kurzen Probetext sehen, doch wer ein gewisses Schreibtalent hat, für den sollte das kein Problem sein. Bezahlt wird hier übrigens nach der Qualität deiner Texte – sind sie gut, verdienst du pro Wort mehr.

Sei test-bereit

Auch ein schicker Job, den man prima von zu Hause aus erledigen kann: Produkt-Tester. Hierbei testet man für ein Unternehmen verschiedene Produkte ganz bequem in der eigenen Wohnung und verfasst am Ende einen fundierten Testbericht. Auf was du bei deinen Tests genau achten sollst, sagen dir die Unternehmen in der Regel vorher. Oftmals richtet sich die Bezahlung in diesem Bereich übrigens nach der Test-Länge. Als kleines Bonbon darf man bisweilen die Produkte nach dem Text behalten.

Prinzip Minimax

Mit minimalem Aufwand zu maximalem Erfolg – das geht mit sogenannten „Microjobs“. Dazu brauchst du nur ein Handy, Smartphone oder Tablet mit einer Kamera und einen guten Internetzugang. Über verschiedene Apps bieten Unternehmen kurzweilige Jobs an, die manchmal wirklich nur ein paar Minuten deiner Zeit in Anspruch nehmen. Zwar ist die Bezahlung ob der kurzen Einsatzzeit eher gering, doch hier gilt: Die Menge macht’s. Obacht gilt bezüglich der Anbieter solcher Microjobs, denn hier gibt es viele schwarze Schafe. Empfehlen kann man unter anderem Plattformen wie Streetspot, AppJobber und Crowdguru.

Platz schaffen

Du besitzt eine eigene Wohnung oder ein Haus? Prima, dann ist der Verdienst nebenher ganz einfach, denn du kannst jederzeit ins Vermietergeschäft einsteigen. So schaffst du dir ein monatlich wiederkehrendes sogenanntes passives Einkommen, das dauerhaft Geld aufs Konto spült. Auch Mieter können sich mit den eigenen vier Wänden etwas dazu verdienen, zum Beispiel, indem sie ihre Wohnung oder ein Zimmer zeitweise bei Plattformen wie AirBnB anbieten. Allerdings muss man diesen Schritt vorab auf jeden Fall mit dem Vermieter besprechen, sonst droht am Ende ein böses Erwachen.

Trödel doch mal rum

Wir haben alle viel zu viel Krams zu Hause. Wer nun keine Lust hat, auf den klassischen Trödelmarkt zu gehen und sich die Beine in den Bauch zu stehen, der kann auch bequem von der Couch aus regen Handel betreiben. Schließlich gibt es mittlerweile zahlreiche Plattformen, die sich auf den Verkauf gebrauchter Dinge spezialisiert haben und zumeist auch keine Gebühren kosten. Da wären zum Beispiel Ebay, Ebay-Kleinanzeigen oder Kleiderkreisel. Allerdings musst du bei einer solchen Tätigkeit immer wieder mit den unterschiedlichsten Menschen verhandeln. Wer dazu keine Lust hat, der sollte sich von der Idee des Online-Trödelns besser distanzieren.

Andere mobil machen

Viele Städter haben ein Auto, nutzen es aber aufgrund des gut organisierten ÖPNV nicht. Damit das Fahrzeug nicht einfach nur in der Ecke steht, kannst du es auch über privates Carsharing an andere vermieten, die vielleicht gerade ein Auto brauchen und kein eigenes besitzen. Auch dafür gibt es heute einige Plattformen, auf denen man seinen Wagen und die Nutzungszeiten sowie einen Mietpreis einstellen kann.

Für Rechtschreibprofis

Ein Lektor ist heute mitnichten nur bei einem Verlag angestellt. Viele greifen auf freie Lektoren zurück, die sich von zu Hause aus mit den Werken anderer beschäftigen. Möchtest du in einem solchen Job arbeiten, musst du selbstredend ein echtes Ass in Grammatik, Rechtschreibung, Zeichensetzung und Typografie sein. Dann kannst du Texte und Bücher anderer verbessern, leserlicher gestalten und auf ihren Sinn und ihr Verständnis überprüfen. Oftmals erwarten Auftraggeber aber ein abgeschlossenes geisteswissenschaftliches Studium.

Echt nerdig

Für viele ist Spiele-Tester ein absoluter Traumjob. Und so unerreichbar ist dieser Traum gar nicht, denn jedes Spiel, das auf den Markt kommt, muss vorab getestet werden, um eventuell noch Verbesserungen vornehmen zu können. Das gilt gleichermaßen für Computer- und Gesellschaftsspiele. Natürlich erfolgen solche Tests nach genauen Herstellervorgaben und sind daher nicht nur Spaß, sondern eben auch Arbeit, aber für echte Spielefans ist das sicherlich kein Beinbruch.

Die Tupper-Frau ist da

Tupper-Partys sind sicherlich der Klassiker unter den Verkaufsveranstaltungen in den eigenen vier Wänden. Mittlerweile gibt es immer mehr Hersteller, die solche Verkaufspartys organisieren und dafür Gastgeber und Präsentatoren suchen. Heißt, du lädst Gäste zu dir ein, führst ihnen bestimmte Produkte vor, hoffst, dass auch einer was kauft und kassierst die Provision. Möchte man nicht nur als Gastgeber, sondern auch als Berater tätig werden, muss man ein Gewerbe anmelden und darauf achten, wie viel man wirklich verdient. Denn die günstige Kleinunternehmer-Regelung gilt nur für einen Verdienst von bis unter 17.500 Euro im Jahr.

Deine Meinung zählt

Immer wieder versuchen Unternehmen mit Umfragen die Bedürfnisse und Einstellungen ihrer Zielgruppe zu analysieren. Wer mag, der kann das sogar nebenberuflich machen und auf verschiedenen Plattformen anmelden. Nach der Registrierung bekommt man Umfragen zugeschickt, die man ausfüllt und wieder zurückschickt. Jede Umfrage wird bezahlt.

Natürlich gibt es noch unzählig viele andere Möglichkeiten, selbstständig zu Hause Geld zu verdienen. Du kannst Home Staging betreiben, dein eigenes Zuhause als Showroom für Deko nutzen, dich als Stylingberater versuchen, Layouts für Kunden erstellen und und und. Am Ende entscheiden deine Talente und deine Interessen darüber, in welchem Bereich du von zu Hause aus tätig werden möchest.