Ohne Werbung läuft im Verkauf fast nichts. Es gibt eben kein Produkt, das sich rein durch seine Existenz herumspricht und dann gekauft wird., wie das sprichwörtliche „geschnitten Brot“. Gerade heute ist Marketing einer der wichtigsten Bereiche, wenn es um die Bekanntmachung und den Absatz eines neuen Produktes geht.
Und heute hat man einfach viel mehr Möglichkeiten als es noch vor wenigen Jahren der Fall war. Schaltete man einst eine Zeitungsannonce und fand sich damit schon sehr fortschrittlich oder spielte gar einen Radiospot ein, dann konnte man sich eigentlich sicher sein, dass der Rubel bei Zeiten rollen würde. Heutzutage ist das komplett anders. Insbesondere, wenn es um die Zielgruppe U60 geht, reicht es nicht mehr ansatzweise aus, sich auf die traditionellen Werbewege zu verlassen. Das Zauberwort heißt hier nämlich „Internet“, beziehungsweise „Social Media“.
Ganz vorn dabei sind in diesem Bereich sogenannte „Influencer“, mittlerweile ist das sogar ein richtiger Beruf, und es gibt Menschen, die tatsächlich ihr täglich Brot damit verdienen, die Produkte anderer online zu bewerben und in den höchsten Tönen zu loben. Klingt verrückt, ist aber Alltag. „Influence“ ist der Einfluss, der Influencer also der, der Einfluss auf andere nimmt und ihre Meinung beeinflusst. Wer als Influencer tätig ist, der preist das Produkt seines Kunden nicht nur im Internet an, sondern auch immer wieder in seiner näheren Umgebung, also von Mensch zu Mensch. Soll es auch noch geben.
Influencer werden Menschen, die online eine große Reichweite haben und viele sogenannte „Follower“. Dank dieser kann der Influencer ein beliebiges Produkt mit großer Reichweite bewerben. Heißt, er bekommt vom Kunden – sagen wir einmal – eine Jacke zur Verfügung gestellt. Diese trägt er in seinen Videos und auf seinen Bildern und natürlich auch, wenn er rausgeht. So sehen viele Menschen die schicke Jacke und wollen auch eine haben. Eigentlich ein ganz einfaches Prinzip. Auf seinen Social Media Plattformen verlinkt der Influencer dann noch die Fotos mit den Seiten seiner Kunden und fertig ist die Laube. Je nach Produkt kann es sich auch lohnen, einen Influencer mit weniger großer Reichweite, dafür aber treuen Fans zu engagieren, die alles kaufen und machen, was ihr Internet-Idol für gut heißt. Hier gilt die alte Regel „Quantität heißt nicht sofort auch Qualität“.
Das Geheimnis liegt vor allem darin, dass sich insbesondere junge Kundschaft mit dem Werbenden identifizieren möchte. Heißt im Detail: Der Influencer gibt sich ganz natürlich, macht, was er sonst auch vor der Kamera machen würde und hält so ganz nebenbei dein Produkt in die Kamera. Es wirkt demnach, als würde der dein Produkt selbstverständlich und alltäglich gebrauchen, eigentlich bewirbt er es aber gezielt.
Nun reicht es aber nicht aus, einen Influencer zu engagieren und das Beste zu hoffen. Vorab solltest du dir eine gute Strategie überlegen, einen Plan machen, wie und wann genau du über den Influencer werben möchtest. Dafür musst du zunächst einmal entscheiden, welchen Influencer du engagieren möchtest und dir einen Überblick verschaffen. Beispielsweise Ricardo Simonetti als Influener für Autozubehör anzuheuern kann vielleicht ganz spaßig sein, passt aber irgendwie auch überhaupt nicht zusammen. Die passenden Influencer für dein Produkt findest du durch gezielte Stichwortsuche oder eine ausgedehnte Recherche auf Youtube. Wichtig ist auch, dass der Influencer zu deiner Zielgruppe passt.
Folgendes solltest du bei der Auswahl des passenden Influencers beachten:
analysiere, wie viele Besucher auf der Seite sind
achte darauf, welche Produkte beworben werden
achte auf die Anzahl der Abonnenten
achte darauf, ob die für dich relevanten Themen angesprochen werden
achte auf die Anzahl der Posts
lies dir die Kommentare der Nutzer durch
achte darauf, ob der Influencer bei seinen Besuchern wirklich geschätzt und anerkannt ist – Stichwort Hass im Internet!
Jetzt kannst du natürlich nicht automatisch davon ausgehen, dass der Auserkorene auf jeden Fall mit dir und für dich arbeiten will. Genaue Absprachen und Meetings sind unumgänglich. Zudem musst du klären ob und wenn ja, wie viel Gage der Influencer für das Bewerben deines Produktes haben möchte.
Wenn du dich leicht überfordert fühlst und eigentlich keinen Schimmer hast, wie du den passenden Influencer finden sollst, dann gibt es auch verschiedene Tools, die dir dabei helfen können:
Influencer.DB: Das Programm analysiert vor allem das Wachstum deines Erfolges. Es zeigt an, wie gut dein Kanal ankommt, wie oft er besucht wird und wie es bei Mitbewerbern aussieht. Auch kann das Programm Influencer ermitteln, die gut zu dir und deinem Produkt passen würden. Über Filter ist eine genaue Einstellung für die Suche möglich.
Versionen
kostenlos
Startup-Version (49 €)
Standardversion (179€ p. Monat)
Buzzsumo: Dieses Programm sucht gezielt nach passenden Influencern. Die Suche erfolgt über Schlagwörter auf den Plattformen Facebook, Twitter, Google+, Pinterest und LinkedIn. Zudem kann man genau auswählen, ob man einen Influencer, einen Blogger oder etwas anderes sucht. Hat man einen passenden Menschen gefunden, kann man ihn sofort über Twitter kontaktieren.
Versionen
kostenlosen (zehn Influencer und die wichtigsten Metriken)
Grundversion (99 US-Dollar p. Monat)
Vollumfang (299 US-Dollar p.Monat)
Influma: Deutsches Programm, dass per Stichworteingabe und dem Festsetzen bestimmter Filter nach Influencern, geteilten Kommentaren, Links, Likes und vielem mehr suchen kann. Auch hat man die Möglichkeit, die Influencer / Blogger direkt zu kontaktieren.
Versionen
kostenlos (unbegrenzte Suchanfragen abschicken, 25 Suchergebnisse anzeigen, zehn Artikel und Influencer speichern)
Pro-Version (59 € p. Monat)
uneingeschränkte Version (für Infos mit Influma in Verbindung setzen)
Hat man den passenden Influencer gefunden, kommt es meisten weniger gut an, wenn man mit der Tür ins Haus fällt. Schließlich sind das auch nur Menschen, und die wollen ebenso wert geschätzt werden wie alle anderen. Heißt für dich: Geh es langsam an und bereite dich gut vor:
folge deinem Favoriten eine Zeit lang und kommentiere seine Beiträge – natürlich positiv
zeige, dass du Interesse an seiner Arbeit und seiner Meinung hast
kommt es zum ersten Kontakt, sein authentisch, persönlich und ehrlich
gibt genau an, was du möchtest und erwartest und anbieten kannst – eine Hand wäscht die andere
biete dem Influencer an, dein Produkt vorab testen zu dürfen, das schafft Vertrauen und macht neugierig
dränge niemanden zur Zusammenarbeit – das ist nur nervig und führt am Ende zum genauen Gegenteil dessen, was du dir erhofft hast
halte die Kommunikation aufrecht
du darfst ruhig ein wenig „Honig ums Maul schmieren“ – frage den Influencer gezielt nach seiner Meinung und Kritik, gib ihm das Gefühl, wirklich wichtig für dich und dein Geschäft zu sein
zeige dich dankbar für die mediale Unterstützung
Vor allem musst du dir vorab darüber klar werden, was genau du erwartest und brauchst. Schließlich gibt es verschiedene Formen von Influencer-Marketing. Beispielsweise „Blogger“, die oftmals zahlreiche Abonnenten haben, die ihnen bereits eine lange Zeit treu sind und ihr Tun stetig verfolgen. Hier profitierst du davon, dass ein Blogger ein Produkt zumeist in eine Geschichte einbindet und somit vor allem Erlebnis- oder Erfahrungsberichte online stellt, die seinen Followern das Gefühl geben, ganz nah dabei zu sein. So fühlen sich die Nutzer ins Geschehen eingebunden und sind eher bereit, dein Produkt ebenfalls auszutesten.
Extrem gut im Geschäft sind aktuell „Social Media Influencer“, die vor allem von der jüngeren Generation heiligengleich verehrt werden. Die Reichweite der ganz großen Influencer ist nahezu unbegrenzt und jeder noch so kleine Post wird von den Fans verschlungen. Vor allem haben die Follower extrem großes Vertrauen in sie und geben viel darauf, was die Influencer zu egal welchem Thema sagen und posten. Influencer und Blogger gibt es wirklich jedem Bereich, man muss sich nur noch für den Richtigen / die Richtige entscheiden.
Am besten funktioniert deine Marketing-Strategie, wenn du die einzelnen Bereiche miteinander verknüpfst. Heißt, klassische Werbung, die Arbeit des Influencers und deine eigenen Social-Media-Accounts sollten bestens ineinander greifen und aufeinander aufbauen. Daher ist es immens wichtig, dass du bzw. dein Marketing-Verantwortlicher stets in Kontakt mit dem Influencer sind, um genaue Absprachen treffen zu können. Wäre doch blöd, wenn der Influencer immer noch Werbung für Shampoo A macht, während du bereits Shampoo B promotest, oder?
Plane Ausgaben für Influencer am besten direkt bei der Erstellung deines Business-Plans ein, sofern diese Art der Werbung für dich relevant ist. Am Ende wird sich diese Investition sicherlich bezahlt machen.
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